Jung und Alt lernen voneinander!
Unterrichtsprojekte von Klimawecker für Grundschule und für Sekundarstufe 1
Anliegen der Bürgerstiftung Lüneburg, die dieses Projekt mit ermöglicht hat, ist es, Jung und Alt zusammenzubringen, um sich auszutauschen und voneinander zu lernen:
Wir, die Lüneburger Bürgerstiftung sind den Stiftungszwecken der Förderung von Jugend- und Altenhilfe und von Schulen und Kindertagesstätten verpflichtet und fördern gegenwärtig schwerpunktmäßig die Generationenverbundenheit in unserer Stadt und wollen anstiften zu einem solidarischen Miteinander der Generationen, von Jung und Alt.
Der Lüneburger Bürgerstiftung ist bewusst, wie wichtig ein konstruktives Zusammenleben und Miteinander in unserer Gesellschaft von heute und morgen sind und wollen die Wichtigkeit des Gedankens der Generationenverbundenheit in der Öffentlichkeit bewusster machen und das gegenseitige Verständnis vertiefen.
Gerade das Thema „Umgang mit Energie und Ressourcen“ eignet sich hervorragend, um die Generationen in Dialog zu bringen.
Grundschulprojekt „Bauernregeln“
Bauernregeln – ein interessantes Thema für die Schule
Was hat das Thema „Bauernregeln“ auf der Klimawecker-Hompage zu suchen? Eigentlich ein altes Thema, was seinen Platz vielleicht im Geschichtsunterricht hat? Nur alte Sprüche ohne jede Bedeutung?
Berechtigte Fragen, doch kann anhand von Bauernregeln das Thema „Klima und Wetter“ anschaulich schon in der Grundschule behandelt werden.
Bauernregeln gehören nicht in den Bereich Dichtung, sondern wurden in den letzten Jahren ausführlich wissenschaftlich untersucht und stimmen erstaunlich oft. Sie sind gut geeignet die Abhängigkeit der Landwirtschaft von Wetter und Klima anschaulich darzustellen. Es ist gut nachvollziehbar, dass früher die Bauern, deren Lebensgrundlage eine gute Ernte war, sich intensiv mit Wetterphänomenen auseinandergesetzt haben und wiederholt auftretende Gegebenheiten registrierten.
In der Schule können in Gruppenarbeit verschiedene Bauernregeln behandelt werden (Beispiele in „Materialien“). Es bietet sich auch der Besuch eines nahegelegenen Bauernhofs an. Besonders interessant für die Kinder ist es, wenn Sie einen älteren Landwirt oder ältere Landwirtin finden, die aus den Zeiten ihrer eigenen Großeltern oder Eltern berichten kann. Das Schubz Lüneburg hat solche Projekte schon mit großem Erfolg durchgeführt.
Im SCUBZ können zu dem Projekt viele Materialien entliehen werden. Zum Beispiel das Medienset "Alt und Jung", welches in Verbindung mit dem Projekt ausgeliehen werden kann. Viele weitere Materialien können Sie unter "Download-Materialliste" finden.
Übersicht über Bauernregeln
Man unterscheidet verschiedene Formen der Bauernregeln:
1. Kalendergebundene Klimaregeln
a. Es gibt Bauernregeln, die sich auf die Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter beziehen.
Werden die Tage länger, wird der Winter strenger.
b. Andere nennen Monatsnamen oder bestimmte Tage im Monat. Dabei werden in der Regel die Heiligennamen der Tage verwendet.
Der Februar baut manche Brück, der März bricht ihnen das Genick
Der Matthis (24.Februar) bricht das Eis, findet er keins, dann macht er eins.
Vor Nachtfrost bist du sicher nicht, bevor Sophie (15.Mai) vorüber ist.
Erst Mitte Mai ist der Winter vorbei.
November tritt oft hart herein, doch muss nicht viel dahinter sein.
2. Wetterregeln
Es wird aus der augenblicklichen Beobachtung auf das Wetter die folgenden Tage geschlossen. Dabei interessierten Wolken und Niederschlag, optische Beobachtungen und Nebel. Wind von Sonnenuntergang ist Regen Anfang. Dreht zweimal sich der Wetterhahn, so zeigt er Sturm und Regen an. Morgenrot- Schlechtwetter droht; Abendrot- Gutwetterbot. Auf gutes Wetter vertrau, beginnt der Tag nebelgrau.
3. Witterungsregeln
Diese Bauernregeln beschäftigen sich mit langfristigen Wetterprognosen. Ausgehend von der gegenwärtigen Witterung wird versucht, den Wettercharakter der nächsten Tage oder Monate vorherzusagen. Diese Regeln sind in Fachkreisen recht umstritten und müssen mit großer Vorsicht behandelt werden. Dazu kommt, dass im Mittelalter unter Papst Gregor, der Kalender mit dem Sonnenstand wieder in Einklang gebracht wurde (Gregorianische Kalenderreform) und es so unklar ist, ob die Bauernregel vor oder nach der Reform formuliert wurde. So müssten alle Regeln vor der Reform um 10 Tage verschoben werden, was sich in der Praxis schwierig gestaltet.
Wie das Wetter zu Vinzenz (22.Januar) war, wird es sein das ganze Jahr.
Hält St. Ruprecht (28.März) den Himmel rein, so wird es auch im Juli sein.
4. Weitere Regeln
Außerdem gibt es noch Tier- und Pflanzenregeln, Ernteregeln, der 100jährige Kalender und andere Regelwerke.
Ausführliche Informationen liefert das lesenswerte Buch:
„Bauernregeln– Aus meteorologischer Sicht“ von Host Malberg, erschienen 1989 im Springer-Verlag und mehrmals neu aufgelegt. |